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Rote ÖlLampe an! Dringend bin in Spanien Urlaub!!
#18
(08.08.2017, 23:17)Dirk schrieb: Ich meine gut, aber ich versteh die Welt nicht mehr?

Was verstehst du denn nicht? Dem kann abgeholfen werden Zunge Zwinkern

die allermeisten Autos mit Verbrennungsmotor verbrauchen auch Schmier- oder Kühlmittel. Der eine mehr, der andere weniger. Ich kontrolliere das regelmäßig, im normalen Heimat-Fahrbetrieb ist das etwa alle 250 - 300 km, so viel fahr ich in einer normalen Woche. Bin ich im Urlaub in der Ferne, check ich das jeden Tag einmal, wenn der Motor kalt ist.
Der Ölverbrauch ist ganz leicht erklärt. Die Kurbelwelle läuft im Öl, spritzt da auch Öl in die Laufbuchsen, das wird beim Herunterfahren der einzelnen Kolben aber wieder abgestrichen, nur eben nicht zu 100%. Was nicht abgestriffen wird, verbrennt bei der Explosion im Zylinder. In der Schrauberwelt gilt ein Ölverbrauch von etwa 1 Liter pro Ölwechselintervall (z.Z. meist bei 15.000 km) als normal. Ich liege, abhängig von der Fahrtdauer pro Fahrt, bei etwa einem halben bis dreiviertel Liter auf diese 15.000 km. Bei längeren Fahrten am Stück eher weniger, wahrscheinlich, weil das Öl da dünner ist als bei den normalen Kurzstrecken um die 20km.

Beim Kühlwasser gibt es mehrere Stellen, die in Frage kommen. Das Wasser dehnt sich im Betrieb aus und außerdem steht das System unter Druck. Steht Wasser unter Druck, kocht es erst viel später, z.b. bei 105 °C oder 110°C. Diese höhere Temperatur im Kühlsystem ermöglicht zum einen auch eine höhere Verbrennungstemperatur, was zu sauberen Abgasen führen soll, es gestattet uns aber auch, mit wesentlich kleineren, kompakteren Kühlsystemen zu fahren.. Baut man unsere Autos auf drucklose Systeme um, müßte der Kühler um etwa die Hälfte der Fläche größer sein, damit er bei den aktuellen Tagestemperaturen um die 30°C nicht zu kochen beginnt.
Im Verschlußdeckel des Kühlers ist ein federgesteuertes Überdruckventil eingebaut. Wird das Wasser zu warm, z.b. durch die Staufahrt, und hat es keinen Platz mehr zum Ausdehnen, geht dieses Überdruckventil auf, lt. HB bei 1,03 bar am 3,8er, bei 1,24 bar beim 2.3er und das Wasser strömt in den Ausgleichbehälter. Das ist pro Vorgang nicht viel, ein, zwei Esslöffel voll, dann schließt das Ventil dank der Feder wieder. Aber diese Menge fehlt dann im Kühlsytem des Motors. Passiert das mehrmals, baut das System den notwendigen Druck erst später auf, weil sich Luft komprimieren läßt, kann dadurch aber früher kochen, z.b. also schon bei 100°C statt den üblichen 106 °C oder 110 °C. Der Weg zum Ausgleichgefäß selbst ist eine Einbahnstraße, das heißt, überströmendes Wasser kann nur in diesen Behälter, von dort aber nicht wieder zurück in den Kühlkreislauf. Früher wurde das einfach nach außen geleitet, was aber schon allein aus Umweltschutzgründen heute nicht mehr geht.
Bei vielen deutschen Autos ist auch das Ausgleichgefäß als Druckbehälter gebaut und hat zwei Leitungen, eine vom Kühler zum Gefäß und eine dickere wieder zurück in den Motor, das Wasser, das sich ausdehnt, läuft dann also beim Erkalten wieder zurück in das System

Das wäre der normale Vorgang, ohne irgendeine Leckage im System. Am Blau-Gelben habe ich lange nach Wasserverlust gesucht und fand es in einer kalten Herbstnacht dann an der Dichtung zum Drosselklappengehäuse, als da  leichter Dampf aufstieg. Durch das Drosselklappengehäuse läuft bei uns heißes Wasser, um den Kraftstoff aufzuwärmen bevor er eingespritzt wird. Stand mein System unter Druck, hat es dort ganz fein Wasser herausgedrückt, welches sofort auf dem Motor verdampft ist. So war weder der Motor naß, noch gab es eine Pfütze oder Tropfen unterm Auto. Auch so etwas kann bei dir passieren, da müssen wir noch nicht mal an eine defekte Kopfdichtung denken.

Fazit: Selbst, wenn wir davon ausgehen, das dein Kühlsystem dicht ist, spätestens nach dem die Anzeige im Stau im Roten war, hätte man nach einer Abkühlpause den Wasserstand im Kühler kontrollieren müssen. Dann wäre dir nach Stand jetzt, das Auto auch nicht stehen geblieben. Die Anzeige im Roten bedeutet beim 3.4er zu 99%, das Wasser im System fehlt.
Ich muß aber zugeben, das ich 50 km oder 30 km vor der Haustür auch versucht hätte, noch nach Hause zu kommen. Nach solch langer Tour werden die Anwesenden auch etwas grummelig, kann ich nachvollziehen. Allerdings hätte ich mir die Blöße, das mich der ADAC wegen fehlendem Kühlwasser nach Hause schleppt, wohl nicht gegeben. Die Symptome waren eindeutig, eine viertel Stunde warten und dann Wasser nachfüllen, das muß drin sein. Und grad bei den großen Touren, die du eigentlich regelmäßig fährst, sollte man diese Symptome zu deuten wissen. Oft ist es ja nur das fehlende Wissen über solche Details, das einen in Panik ausbrechen läßt. Und genau darum schreib ich auch gern etwas mehr. ;-)
Fahr ich mit der Familie, geht das im Grunde in Zwei-Stunden-Schritten, zwei Stunden fahren, gut eine Stunde Pause. Man kommt zwar nicht voran (beim letzten Mal gut 11 Stunden für meine 560 km-Strecke inkl. Pause und Wartezeiten an den Fähren), aber die Stimmung im Auto ist wesentlich besser. Und wenn das Auto bei einer Pause still steht, weil wir uns irgendwo was anschauen oder was essen, kann mal auch schnell mal vor der Weiterfahrt in den Kühler schauen und den Ölstab kontrollieren. Am Ende haben alle was davon. Das ich vor mittlerweile 10 Jahren mal mit meinem Volvo Kombi 3km vor der Haustür mit leerem Tank stehen geblieben bin, hör ich heute noch von den Kids. Das wird bei dir vor dem Start zur nächsten Tour nicht anders sein Grins Grins
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RE: Rote ÖlLampe an! Dringend bin in Spanien Urlaub!! - von jacobi22 - 09.08.2017, 13:57

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